11. November 2021
Nach einer zweieinhalbstündigen Fahrt kamen wir bei sonnigem Wetter auf der Kaiserwiese in Nördlingen an und bekamen anschließend eine kleine Stadtführung von Herr Morche. Die erste Station war die noch komplett erhaltene Stadtmauer von Nördlingen. In dem überdachten Wehrgang der Mauer kann man noch heute entlanglaufen und sich erste Eindrücke der Stadt verschaffen. Auch wir begaben uns am Spitzturm, welcher seinen Namen von seinem spitzen Turmhelm erhielt, auf diesen Rundgang. An den zahlreichen Rundbogenfenstern der Mauer konnten wir erkennen, dass die Mauer der Epoche der Romantik angehört.
Angekommen am Löpsinger-Tor, welches im 14. Jahrhundert die wichtige Handelsstraße nach Nürnberg sicherte, verließen wir die Mauer und machten uns auf den Weg zur der Sankt Georg Kirche. An der Kirche, welche man durch ihren hohen Turm schon von weitem sieht, konnten wir gleich an den großen spitzzulaufenden Fenstern der Kirche erkennen, dass diese in der Epoche der Gotik erbaut wurde. An den Mauern der Kirche konnten wir bereits unsere erste Geologische Entdeckung machen. An den schwarzen Gesteinen in den Mauern, kann man nämlich erkennen, dass diese aus dem Meteoritengestein Suevit erbaut wurden.
Anschließend hatten wir die Möglichkeit in dem Vorraum des Rieskrater Museums in Nördlingen mehr über den Meteoriteneinschlag zu erfahren. Auf einer großen Karte konnten wir zum ersten Mal den kompletten Krater des Meteoriten betrachten, welcher einen Durchmesser von 25 km besitzt. Auf dieser Karte war auch die große Landwirtschaft anhand der vielen Felder im Nördlinger Ries gut zu erkennen, welche auf viel Sonnenschein und wenig Regen basiert, da es nur am Rand des Meteoritenkrater zur Wolkenbildung kommen kann.
Neben dem großen Krater gibt es allerdings auch noch einen weiteren kleineren Meteoritenkrater mit ungefähr 4 km Durchmesser im Steinheimer Becken. Man nimmt an, dass dieser durch einen Splitter des großen Meteoriten entstanden ist. Sehr bekannt im Rieskrater Museum ist außerdem ein Stück Mondgestein, welches hier in einer von äußeren Einflüssen sicheren Vitrine ausgestellt ist.
Nach einer kurzen Mittagspause machten wir uns dann mit unserem Schulbus auf den Weg zum Geopark-Lindle. Unser Führer Ernst Hopf berichtete uns zu Beginn anhand eines Zeitstrahls von der Zeit vor und nach dem Meteoriteneinschlag. Anschließend konnten wir an einer Graphik sehen, was genau passierte, als der Meteorit einschlug. Mit Hilfe von einigen geologischen Karten lernten wir schließlich die unterschiedlichen Gesteinsschichten sowohl im inneren als auch im äußeren Rieskraterrand kennen. Manche von diesen Gesteinen hatte uns Herr Hopf sogar mitgebracht, damit wir sie selbst betrachten konnten. Anschließend betraten wir den Steinbruch und lernten zunächst den Unterschied zwischen Bankalke (schräg abgelagert) und Riffkalke, bei denen das Gestein durch den Einschlag zerschlagen wurde, kennen. Außerdem lernten wir weitere Gesteinsarten kennen, welche durch den Einschlag zum Vorschein gekommen sind.
Nach dem theoretischen Teil konnten wir nun mit unseren mitgebrachten Hammern auch praktisch Erfahrungen sammeln. Nach Anleitung von Herrn Hopf schlugen wir Kalkknollen aus den Felsbrocken im Steinbruch heraus. Nach einer weiteren kurzen Fahrt konnten wir außerdem Suevitgestein aus einer Felswand herausschlagen. Als letzte Station besuchten wir den Riegelberg, auf dem einige interessante archäologische Entdeckungen gemacht wurden.
Text und Bilder: Lina (Q12)