27. Januar 2022
Zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust macht die SMV die Aula der Schule zu einem Ort der Erinnerung und gegen das Vergessen.
Der 27. Januar 1945, als das KZ Auschwitz-Birkenau befreit wurde, mag für die Schülerinnen und Schüler zeitlich weit in der Ferne liegen. Aber es ist die räumliche Nähe zu den vielen unterfränkischen Orten, aus denen Juden bereits vor 80 Jahren deportiert wurden, die den Gedenktag für junge Menschen aus der Region relevant macht.
Gold bemalte Steine, auf denen die Zahl der abgeschobenen Juden zu lesen ist, liegen auf einer Karte Süddeutschlands genau dort, wo auch viele Mitschülerinnen und Mitschüler von Franz Scheller, dem zweiten Schülersprecher am Gymnasium, beheimatet sind. Der 10. Klässler will mit seiner Installation darauf aufmerksam machen, dass Menschen, Bekannte, Freunde, Nachbarn damals von genau da deportiert wurden, wo die Schülerinnen und Schüler heute leben, ihre Freizeit verbringen, im Verein aktiv sind und später womöglich selbst mal ansässig werden. Zwei weitere goldene Steine mit den erschreckenden Zahlen 41.500 und 30.000 liegen auf den Orten Dachau und Flossenbürg. Insgesamt über 70.000 Menschen mussten in den beiden Vernichtungslagern ihr Leben lassen.
Der kunterbunte, trotz Corona von viel Lachen und Freude geprägte Schulalltag soll am heutigen Gedenktag zumindest kurz unterbrochen werden, um über die Erinnerung an eine Zeit zu stolpern, die nicht in Vergessenheit geraten darf. Die Kampagne #WeRemember des World Jewish Congress unterstützt dabei – nicht nur in den sozialen Netzwerken, sondern auch am Franken-Landschulheim.
Marcella Fabritius