2. August 2023

Eine spannende Erfahrung in europäischer Politik für Schüler*innen des FLSH

Die Akademie für politische Bildung hat mit ihrem EU-Planspiel eine einzigartige Gelegenheit geboten, die Welt der europäischen Politik hautnah zu erleben. Das Planspiel, das am 26. und 27. Juni stattfand, lockte nicht nur zwei Sozialkundekurse der Q11 des FLSH Schloss Gaibach, sondern auch politikinteressierte Studierende der Universität Würzburg an, um gemeinsam in die Rolle von EU-Abgeordneten zu schlüpfen und komplexe politische Entscheidungsprozesse zu erleben.

Nach der Ankunft in Würzburg wurden die Schüler*innen von der dritten Bürgermeisterin Judith Roth-Jörg im Ratssaal begrüßt. Dort stellte sie die 1300-jährige Geschichte der Stadt Würzburg vor, die das Wandgemälde im Ratssaal verbildlicht. Dieses wurde 1984-1987 durch den Kunstmaler Wolfang Lenz geschaffen.

Während des Planspiels wurden die Teilnehmer*innen in den Ministerrat und das EU-Parlament mit seinen verschiedenen Ausschüssen und Fraktionen aufgeteilt, um reale politische Herausforderungen zu simulieren. Das Thema lautete „Neugestaltung des europäischen Emissionshandels bzw. EU-Klimapolitik“. Ein Thema, das in der EU sehr umstritten ist und somit einen Teil der aktuellen politischen Debatten in der EU widerspiegelt.

Die Teilnehmer*innen hatten die Möglichkeit, ihre eigenen Standpunkte zu vertreten und mit anderen Abgeordneten zusammenzuarbeiten, um Kompromisse zu finden und Gesetzesvorschläge zu erarbeiten. Die Debatten waren intensiv und die Diskussionen lebhaft, da unterschiedliche politische Überzeugungen und Interessen aufeinandertrafen. Das Planspiel bot somit eine realistische Simulation der komplexen Entscheidungsprozesse, mit denen EU-Abgeordnete täglich konfrontiert sind.

Besonders realistisch konnte das Planspiel auch durch die Rolle der Presse und Medien gestaltet werden. Diese begleiteten die Politiker über den ganzen Tag und gaben kritisch Neuigkeiten auf ihrer eigenen Webseite oder durch Tweets kund.

Leider konnten das Parlament und der Rat letztendlich keinen Kompromiss finden und der Vorschlag wurde vom EU-Rat mehrheitlich abgelehnt. Aufgrund von Zeitmangel konnte es leider auch nicht mehr zu einem Vermittlungsausschuss kommen, welcher die Teilnehmer*innen einem Ergebnis definitiv ein Stück nähergebracht hätte.

Obwohl das EU-Planspiel der Akademie für politische Bildung nicht zu einem konkreten Ergebnis geführt hat, hat es hat gezeigt, dass politische Bildung nicht nur in der Theorie stattfinden sollte. Durch die aktive Teilnahme an simulierten politischen Prozessen konnten die Teilnehmer*innen ein tieferes Verständnis für die Herausforderungen der EU-Politik gewinnen und ihre eigenen Fähigkeiten und Kenntnisse erweitern.

Text: Schüler*innen der Q11/Bilder: Claudia Blank