22. Oktober 2024
In allen Lebensbereichen benötigen wir Energie. Mit jeder neuen Erfindung, die uns das Leben einfacher macht, öffnet sich ein neues Loch, in dem Energie verschwindet. STOPP – ruft der Physiker: Energie verschwindet nicht, sondern wird umgewandelt. Die «benutzte» Energie ist noch vorhanden, aber meistens nur in der schwer wandelbaren Form als Wärmeenergie. Deshalb arbeiteten die Klassen 8a und 8Ra des FLSH Schloss Gaibach an zwei verschiedenen Projekten, die sich mit der Nutzung erneuerbarer Energie beschäftigt.
Die Realschulklasse 8Ra überlegte sich, wie man einen Jugend-Treffpunkt so bauen kann, dass möglichst wenig Energie verloren geht. Ein Campingwagen (aus Papier) steht zur Verfügung und soll weder im Sommer zu heiß noch im Winter zu kalt sein. Für Beleuchtung (und Kühlschrank?) benötigt man im Treffpunkt etwas elektrische Energie und die wird selbst aus einem Windkraftwerk erzeugt. Weitere Maßnahmen wie die Absicherung des Geländes vor überraschendem Besuch mussten ebenso geplant und installiert werden.
Die Klasse 8a hatte die schwierige Aufgabe die Bebauung einer verwüsteten Südseeinsel neu zu planen und anschließend im Modell zu realisieren. Eine Reihe von Anforderungen machten das Leben schwer. Die Gemüsegärten sollen nah an den Wohnhäusern sein, das Windrad keinen Schatten auf die Häuser werfen, wildlebende Tiere dürfen nicht von ihrem Aufenthaltsort vertrieben werden.
Eingebettet in alles Planen und Basteln waren Vorträge über die Problematik der Energieversorgung und über MINT-Berufe. MINT bedeutet Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Berufe die die Gesellschaft zur Entwicklung und Umsetzung neuer Ideen dringend brauchen. Begleitet von zwei Teams stand das forschend-entdeckende Lernen dabei im Vordergrund, um dadurch fächerübergreifend die Fähigkeiten und Fertigkeiten zur selbstständigen Erkenntnisgewinnung zu fördern und die Problemlösekompetenz zu steigern. In beiden Projekten entwickelten die Kleingruppen interessante und innovative Konzepte, die nicht nur Wissen vermittelten, sondern auch ein Beleg dafür sind, dass Herausforderungen als Gemeinschaftsaufgabe gelöst werden können. Im Rahmen der Veranstaltung wurden von den Mitarbeiterinnen der Initiative ebenso berufliche Perspektiven im MINT-Bereich aufgezeigt und die Schülerinnen und Schüler konnten auf diese Weise ihre beruflichen Interessen und Möglichkeiten erweitern.
Die Schüler waren begeistert von der anderen Form des Lernens und haben fast nicht gemerkt, dass es hier ums Lernen geht. Die Bauten im Dorf und die Verzierungen des Wohnwagens waren phantasievoll und überraschten, welche Ideen die Schüler haben.
Ein erstes Fazit: Zukunft, komm ruhig auf uns zu. Die Schüler werden mit den Herausforderungen umgehen können.
Text und Bilder: Dr. Michael Horn